Im Interview erklärt Autorin Lara Raschke ihren Schreibprozess, ihre Forschung und ihre Pläne für zukünftige Projekte. Sie hofft, dass es die Leser:innen durch ihren Beitrag im Fachbuch “Corporate Psychopathy” schaffen, die faszinierende und oft beunruhigende Welt der Unternehmenspsychopathie besser zu verstehen.
Sie beschreiben in Ihrem Kapitel über die neue Aufgabe der Internen Kommunikation, schwierige Persönlichkeiten zu erkennen. Wie kam das Thema des Buches zuerst in Ihren Fokus und was motivierte Sie dazu, sich dafür zu entscheiden, es schriftlich zu behandeln?
Annett Bergk kam mit der Idee des Buches auf mich zu und ich war schnell begeistert, denn ich interessiere mich schon seit ein paar Jahren für Psychologie. Mich fasziniert, wie man das Verhalten von Menschen analysieren und auch vorhersagen kann, wenn man sich intensiv mit deren Persönlichkeit befasst. Darüber hinaus interessiere ich mich für True Crime. Ich verfolge regelmäßig einige Podcasts zu dem Thema und schaue mir Dokumentationen über Kriminalfälle an, in denen besonders auf die Persönlichkeit der Täter:innen eingegangen wird. Dabei stelle ich mir immer die Frage, warum eine Person handelt, wie sie es tut, und ob man die Handlung ggf. hätte vorhersehen können.
Sie studierten Medienmanagement mit dem Schwerpunkt Medien- und Werbepsychologie. Inwieweit entsprechen Ihre aktuellen Untersuchungen gemeinsam mit Frau Bergk den Inhalten Ihres Studiums? Gibt es inhaltliche Parallelen?
Im Modul “Grundlagen Psychologie” wurde ich erstmals mit der dunklen Triade vertraut gemacht, allerdings nur in groben Zügen. Zudem hatte ich die Gelegenheit, die Grundlagen der Persönlichkeitspsychologie im Rahmen des Moduls “Personalpsychologie” kennenzulernen. Die spezifischen Eigenschaften von Psychopathie, Machiavellismus und Narzissmus allerdings habe ich mir erst während der Vorbereitungsphase für das Schreiben genauer angesehen.
Welche Schlüsselkonzepte oder Ideen möchten Sie, dass die Leser:innen aus Ihrem Teil des Buches mitnehmen?
Ich hoffe, dass ich ein besseres Verständnis für das Verhalten von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen vermitteln kann. So können Kolleg:innen und Vorgesetzte im besten Fall empathischer und auch effektiver mit ihnen interagieren. Die zentrale Botschaft, die ich betonen möchte, ist, dass eine Persönlichkeitsstörung die Entscheidungsfindung beeinflusst. Das ist besonders in der internen Kommunikation von Bedeutung, da man hier strategisch vorgehen muss, um als Team erfolgreich zu sein.
Gibt es Themen im Buch, die Sie in zukünftigen Werken weiter erforschen möchten?
Ich habe ein starkes Interesse an der Kombination von Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung und beabsichtige, mich zukünftig intensiver mit diesen Themen auseinanderzusetzen.