Im Gespräch mit Paula Slomian: Die Dunkle Triade und ihre Auswirkungen auf die Interne Kommunikation

Im Interview erläutert Paula Slomian, Autorin und erfahrene Kommunikationsberaterin, wie sie auf ihr Beitragsthema im Buch “Corporate Psychopathy” gekommen ist. Sie betont dabei die oft übersehene, aber entscheidende Bedeutung der internen Kommunikation für den Unternehmenserfolg und spricht auch über die Herausforderungen, individuelle Phänomene wie die Dunkle Triade mit allgemeinen Ansätzen für interne Kommunikationsfachleute zu verbinden.

Sie beschreiben in Ihrem Kapitel, was die Interne Kommunikation über die Dunkle Triade wissen muss. Wie sind Sie auf das Thema gestoßen und warum haben Sie sich entschieden, darüber zu schreiben?

Interne Kommunikation wird oftmals der externen Kommunikation untergeordnet – dabei trägt gelingende IK meiner Erfahrung nach entscheidend zum Unternehmenserfolg bei und umgekehrt kann vernachlässigte IK sich schnell spürbar negativ auf Zusammenhalt und Produktivität der Mitarbeitenden auswirken. Ich beleuchte in meinem Beitrag speziell die Funktion und Relevanz von Führungskräftekommunikation als Element der IK – und wie sich das Vorhandensein von Dark-Triad-Eigenschaften im Management unmittelbar auf die Arbeit von IK-Profis auswirkt. Dazu gab es bislang vergleichsweise wenig Literatur … jetzt aber dieses Buch und mein Kapitel darin. 

Wie bezieht sich Ihr Fachgebiet oder Ihre Erfahrung auf die Themen, die im Buch behandelt werden?

Kommunikationsberatung ist mein Beruf seit knapp 20 Jahren. Ich habe auf Unternehmens- und Agenturseite Einblicke in zahlreiche Firmen gewonnen – egal ob Startup oder Großkonzern, es menschelt überall. Zwar ist Interne Kommunikation längst nicht immer mein eigentlicher Arbeitsschwerpunkt, spielt aber doch bei jedem Projekt implizit eine Rolle. An diesem Buchprojekt und dem Thema hat mich gereizt, dass die Menschen im Unternehmen im Mittelpunkt aller Betrachtungen stehen. 

Gab es besondere Herausforderungen bei der Behandlung der im Buch behandelten Themen?

Mal abgesehen davon, dass ich wirklich lange nicht mehr in einer Uni-Bibliothek gesessen und mich bis über beide Ohren in Fachliteratur vertieft habe?! Als herausfordernd empfand ich es, ein so ungemein individuelles Phänomen wie das angenommene Vorliegen von spezifischen Dark-Triad-Merkmalen bei einem Menschen bzw. einer Führungskraft mit ganz konkreten, aber auch eher generalistischen Reaktions- und Handlungsansätzen für IK-Profis in Unternehmen zu kombinieren. Ich erhebe in meinem Beitrag beileibe keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Passgenauigkeit, hoffe aber doch, Orientierung und Impulse geben zu können. 

Welche Diskussionsthemen hoffen Sie, mit Ihrem Beitrag zum Buch zu eröffnen?

Corporate Psychopathy ist ja ohnehin bereits ein vieldiskutiertes Themenfeld und ich erlebe die öffentliche Debatte darum oft als emotional. Ich möchte mit meinem Beitrag die Gemüter nicht weiter erhitzen, sondern versuche vielmehr aufbauend auf der faktischen Akzeptanz (Ja, es gibt die Dunkle Triade im Management – das ist erstmal weder gut noch schlecht, macht es hier und da aber vielleicht etwas komplizierter) ganz konkrete, kommunikative Handlungsanregungen abzuleiten. Und über die lässt sich sicher mit den Lesenden fachlich weiterdiskutieren.