Die Unternehmenskultur ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Sie bestimmt, wie Mitarbeitende zusammenarbeiten, wie Entscheidungen getroffen werden und welchen Werten sich das Unternehmen verpflichtet fühlt. So weit, so klar. Doch was passiert, wenn eine toxische Führungsperson diese Kultur prägt?
Besonders problematisch wird es, wenn diese toxische Führung von Personen mit psychopathischen, machiavellistischen oder narzisstischen Zügen ausgeht. Doch ein Schritt zurück.
Was versteht man unter Corporate Psychopathy?
Seit über zwei Jahrzehnten hat sich der Terminus “Dunkle Triade” in der psychologischen und medizinischen Forschung etabliert. Dieser Begriff, der Narzissmus, Machiavellismus und subklinische Psychopathie umfasst, ist nicht nur in wissenschaftlichen Zeitschriften und Fachbüchern präsent, sondern findet auch regelmäßig Eingang in Print- und Rundfunkmedien. Dabei wird oft über die Präsenz dieser dunklen Triade in den Führungsebenen und Vorstandsräumen weltweit berichtet.
Corporate Psychopathy bezeichnet also das Auftreten von Individuen mit toxischen Zügen in Führungspositionen. Diese Personen sind oft manipulativ, gewissenlos und zeigen ein hohes Maß an egoistischem Verhalten.
Auswirkungen toxischer Führung auf die Unternehmenskultur
Toxische Führungskräfte können eine Reihe negativer Auswirkungen auf die Unternehmenskultur haben. Sie können eine Atmosphäre der Angst und Unsicherheit schaffen, das Vertrauen der Mitarbeiter untergraben und zu einer hohen Mitarbeiterfluktuation führen. Darüber hinaus kann ihre fehlende Empathie und ihr Mangel an Kommunikation zu einem ungesunden Arbeitsumfeld führen.
Fakt ist: Liegt eine Persönlichkeitsstörung in Form von Narzissmus, Machiavellismus oder Psychopathie vor, leidet die Kommunikation – und die verantwortliche Stelle für interne Kommunikation muss sich fragen:
1. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine narzisstische, machiavellistische oder psychopathische Person handelt?
2. Wie erkennt man narzisstische, machiavellistische oder psychopathische Menschen?
3. Welche Rolle beim Erkennen der Dunklen Triade spielt die interne Kommunikation?
Bergk (2023) Die Entwicklung des Umgangs mit Unternehmenspersönlichkeiten: 7 Fragen, die sich die interne Kommunikation gefallen lassen muss; in: Bergk, Frandrup, Morasch (2023) Corporate Psychopathy
Strategien zur Bewältigung toxischer Führung
Es gibt verschiedene Strategien, die Unternehmen anwenden können, um die Auswirkungen toxischer Führung zu mindern. Dazu gehören Führungskräftetraining, die Implementierung anonymer Feedbacksysteme und die Bereitstellung von Unterstützung für Mitarbeiter, die unter toxischen Führungskräften leiden.
Destruktive Führungskräfte können nur dann Schaden anrichten, wenn ihr Umfeld es zulässt. Insbesondere Unternehmensstrukturen und die Haltung von Mitarbeitenden können das Auftreten von dunklen Persönlichkeiten und deren zerstörerische Begleiterscheinungen für die Organisation sowohl begünstigen als auch hemmen.
Frandrup (2023) Dark Triad stoppen: Wie es gelingen kann, die negativen Effekte von narzisstischen, machiavellistischen und psychopathischen Führungskräften einzudämmen; in: Bergk, Frandrup, Morasch (2023) Corporate Psychopathy
Die Unternehmenspsychopathie ist ein ernstes Problem, das die Unternehmenskultur nachhaltig beeinträchtigen kann. Es ist wichtig, dass Unternehmen dieses Problem erkennen und proaktive Schritte unternehmen, um es zu bekämpfen.
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